TANNHÄUSER - und der Sängerkrieg auf Wartburg

Große romantische Oper von Richard Wagner

 

HURE UND HEILIGE In Tannhäusers Brust kämpfen zwei Seelen miteinander:
Im Hörselberg ist er der sinnlich erotischen Anziehungskraft der Liebesgöttin Venus erlegen, zugleich sehnt er sich nach Elisabeth, der frommen Nichte des Landgrafen von Thüringen, die ihn ebenfalls liebt. Beim Sängerwettstreit auf der Wartburg treffen beide Weltenaufeinander. Während die anderen Ritter ehrfürchtig das keusche Wesen der Minne preisen, stimmt Tannhäuser ein leidenschaftliches Loblied auf die körperlich-sinnliche Liebe an.


MITTELALTER TRIFFT ROMANTIK Richard Wagner war Königlicher Hofkapellmeister in Dresden, als er am Tannhäuser schrieb. Den mittelalterlichen Stoff sah er durch die Brille der Romantik. Er bediente sich verschiedener Stoffkomplexe: Die Ballade des Minnesängers Tannhäuser, der beim Papst Vergebung für seine Sünden im Venusberg gesucht haben soll, verschränkte er mit der Geschichte über den Sängerkrieg auf der Wartburg. Die Figur der Heiligen Elisabeth war  eine Zutat Wagners.


SCHULDIG ODER NICHT? Welcher Weg führt zum Heil? Die Pilgerschaft nach Rom oder der endgültige Rückzug ins Lustreich der Venus? Tannhäuser fühlt sich nirgendwo mehr zugehörig.
Ebenso erging es dem Künstler Wagner: Einerseits in Diensten des Königs, andererseits Revolutionär. Ein Komponist, der sich der Konventionen der romantischen Oper bediente und zugleich die Grenzen der Gattung sprengte. Die Uraufführung in Dresden 1845 stieß auf ein geteiltes Echo, die Pariser Erstaufführung 1861 wurde zum Skandal. Das Werk lag Wagner zeit seines Lebens besonders am
Herzen: „Ich bin der Welt noch einen Tannhäuser schuldig", soll er kurz vor seinem Tod angesichts der vielfachen Überarbeitungen der Oper gesagt haben.


WUSSTEN SIE, dass nicht nur Tannhäuser, sondern auch Wolfram von Eschenbach ein Loblied auf Venus singt? Denn wer sonst ist mit „O du, mein holder Abendstern" gemeint? Neben dem Pilgerchor, dem Gebet Elisabeths und der Rom-Erzählung Tannhäusers gehört diese Nummer zu den berühmtesten der Oper.

Premiere am 18.06.2024

Einführung im Foyer um 17:45 Uhr

 

 

Musikalische Leitung Basil H.E. Coleman
Regie Johannes Reitmeier
Ausstattung Michael D. Zimmermann

Musikalische Leitung Basil H.E. Coleman
Regie Johannes Reitmeier
Ausstattung Michael D. Zimmermann