Lulu

Oper von Alban Berg

 

 

LULU ist die Geliebte des Verlegers Dr. Schön. Um seine gesellschaftliche Stellung nach außen hin zu wahren, verheiratet er Lulu mit verschiedenen Männern. Der erste stirbt an einem Herzinfarkt, der zweite nimmt sich das Leben. Der dritte Gatte ist Schön selbst. Doch sobald er seine Frau allein lässt, stellen sich Verehrer aller Art ein: Sein Sohn Alwa liebt Lulu ebenso die Gräfin Geschwitz, ein Gymnasiast, ein Athlet und Schigolch, eine zwielichtige Vaterfigur. Sie alle nisten sich in Lulus Leben ein. Als der verzweifelte Schön von Lulu verlangt, sich umzubringen, erschießt sie ihn. Damit beginnt Lulus Abstieg. Begleitet von ihren Verehrern flieht sie vor der Polizei erst nach Paris und dann nach London, wo sie von Jack the Ripper umgebracht wird.

 

LULU ist Kunstfigur und Männerfantasie, Projektionsfläche und Wunschtraum – quer durch alle Altersklassen, Geschlechter und Bildungsschichten. Wer ihr begegnet, ist ihr rettungslos verfallen. Mit dem Begehren zusammen fällt der Wunsch nach Kontrolle über dieses erotische Wesen. Der Männerblick richtet sich gleichermaßen mit Faszination wie mit Furcht auf die „Urgestalt des Weibes". Wer Lulu liebt, wird ruiniert – er stirbt den gesellschaftlichen, finanziellen und ganz realen Tod. Am Ende bleiben nur brutale Unterdrückung und rohe Gewalt, um sie zu bezwingen. Die Ehemänner Lulus, die für ihren sozialen Aufstieg standen, kehren im dritten Akt als Kunden der zur Straßenhure
hinabgesunkenen Lulu wieder.

 

 

 

 

Premiere am 27.05..2025

Einführung im Foyer um 18:45 Uhr

 

 

Lulu war Alban Bergs zweite Oper nach Wozzeck und basiert auf Frank Wedekinds
Tragödien Erdgeist (1895) und Die Büchse der Pandora (1902). Die expressive Musik in Lulu entwickelt sich aus den Klängen einer einzigen Zwölftonreihe. Berg war Schüler Arnold Schönbergs, der die Zwölftonmusik quasi erfunden hatte. Noch bevor er den dritten Akt fertig instrumentiert hatte, starb Berg
1935. Lulu wurde daher lange Zeit in der unvollendeten zweiaktigen Gestalt gespielt. Die posthume Uraufführung erfolgte 1937 in Zürich. Erst 1979 erklang erstmals die vollständige Aufführung des Werks in der Instrumentation des dritten Aktes durch Friedrich Cerha. 2010 kam in Kopenhagen eine weitere Fassung hinzu, die von dem Dirigenten und Komponisten Eberhard Kloke (*1949) stammt.

Musikalische Leitung VAIL H.E. Colemann
Regie Stefan Tilch
Ausstattung Charles cuxick Smith & Philip Ronald Daniels
Choreographie Sunny Prasch

Musikalische Leitung VAIL H.E. Colemann
Regie Stefan Tilch
Ausstattung Charles cuxick Smith & Philip Ronald Daniels
Choreographie Sunny Prasch