Der Menschenfeind

Theater am Hagen,
Großer Saal

Premiere Straubing 28.04.2026

UNBEDINGTE WAHRHEIT
Verstellung, Lüge, Boshaftigkeit der junge Aristokrat Alceste meint die Scheinhaftigkeit seiner Mitmenschen zu durchschauen und stellt der verdorbenen Welt seinen unbedingten Wahrheitswillen gegenüber. Vor Gericht will er sich nicht verteidigen, seinem Freund Oronte geigt er seine Meinung über ein Sonett, was eben jener gerade verfasst hat. Ganz allein der koketten Célimène kann er nicht böse sein, da er sein Herz an sie verloren hat. Ihre Seitensprünge verzeiht er ihr genauso wie er immer wieder von Neuem an ihre Treue glaubt. Schließlich verlangt er von ihr, dem gesellschaftlichen Leben zu entsagen und sich mit ihm in die Einsamkeit zurückzuziehen. Doch die lebenslustige Célimène lehnt ab und Alceste kehrt der Welt allein und endgültig den Rücken.

EIN KOMISCHER“ AUSSENSEITER
Die Rigorosität, mit der Alceste nicht nur jede Lüge, sondern auch jedes konventionsgerechte Verhalten anprangert, wird ihm zum Verhängnis. Er wird zum gesellschaftlich geächteten Außen-
seiter. Molière sah genau darin die Komik dieser Figur, wobei der Dichter es hervorragend verstand, die Sympathien für Alceste genau auszubalancieren: Während seine Entlarvung von Heuchelei und Verlogenheit gesellschaftlichen Verhaltens Alceste Sympathie einbringt, stellt sie der Autor gleich dadurch wieder in Frage, indem er den Protagonisten als selbstgerecht und egoistisch darstellt.

EIN PERSÖNLICHES WERK?
Betrachtet man Molières Leben (1622-1673) zum Zeitpunkt des Menschenfeinds (1666), so fallen gewisse Parallelen zum Stück auf. Seine Schwierigkeiten in seiner Ehe mit Armande Béjart, deren Untreue stadtbekannt war, eine schwere
Krankheit und seine finanziellen Sorgen durch die Schließung seines Theaters all das mag zu der düsteren Atmosphäre nd der Bitternis geführt haben, die dieses Werk umgibt, sodass manche
Interpreten seinen Komödiencharakter generell in Frage gestellt haben.

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Termine:

28.04.2026

28.04.2026

Der Menschenfeind

Stadt Straubing - Kultur und Bildung -

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